Archiv des Autors: dkowalski

Fahrt ins Glück

Deutschland 1998/99
Regie und Drehbuch: Steffi Kammermeier
45 Minuten

Hans Holzmann, Foto: ©BR

Hans Holzmann, Foto: ©BR

„Ich biete: Fahrt ins Glück… “
steht auf der Visitenkarte von Hans Holzmann. Der einzige Kutschenunternehmer Münchens fährt seit vielen Jahren Spaziergänger, Jubilare und Hochzeitspaare durch den Englischen Garten, zum Standesamt oder durch die Münchner Altstadt.
Bei schönem Wetter steht er meist mit seinen Schimmeln am Standplatz beim Chinesischen Turm und freut sich auf Kundschaft, die an manchen Tagen richtig Schlange steht.

Hans Holzmann, seine Frau und die Kutschpferde haben ihr Domizil mitten in Schwabing in der Schweren-Reiter-Straße, wo schon seit Nachkriegstagen das Fuhrunternehmen von Thea Pfeffer ansässig war.

Als Zehnjähriger hatte Hans die stadtbekannte Kutscherin kennengelernt und schon bald radelte er täglich zur „Pfeffer“ und lernte das Kutscherhandwerk von der Pieke auf. Die Kutscherei wurde sein Lebensinhalt und so war er überglücklich, als er Ende der achtziger Jahre den Betrieb endlich übernehmen konnte.
Heute nennt er sechs Schimmel, sowie sechzehn Kutschen von der weißen Hochzeitskutsche bis zum Gesellschaftswagen sein Eigen, alle von „seiner“ Susi, einer gelernten Sattlerin, in mühevoller Kleinarbeit und mit großer Sachkenntnis restauriert.

Extratöne

Extratöne

Die Kutschpferde behandeln die Holzmanns wie Familien-mitglieder und so verwundert es nicht, dass die Rösser dreißig und sogar fünfunddreißig Jahre alt werden, weil sie so liebevoll gepflegt werden.

Hans Holzmann ist ein echtes Original mit dem Herz auf dem rechten Fleck. Bei all der mühseligen Arbeit für die Pferde hat er immer einen Scherz auf den Lippen und es ist kein Wunder, dass er jede Menge Freunde hat, die gern zu Hilfe eilen, wenn es „brennt“.

Steffi Kammermeier hat ihn besucht und immer mit großem Vergnügen bei seinen Fahrten begleitet. Was Hans Holzmann aus seinen langen Kutscherjahren zu berichten weiß, das reicht für mehrere Abende am Lagerfeuer – oder eben für viele, viele Fahrten mit ihm auf dem Kutschbock, wenn es wieder heißt: „Fahrt ins Glück“.

Herr Holzmann mit Team

Herr Holzmann mit Team

Ein Tag in Wolframs-Eschenbach

Deutschland 1997/98
Regie und Drehbuch: Steffi Kammermeier
Kamera: Albrecht Schinnerer
Ton: Kurt Hüttl
Schnitt: Jutta Tell
Redaktion: Volker Hartmann
45 Minuten

Wolframs-Eschenbach, Foto: © Albrecht Schinnerer

Wolframs-Eschenbach, Foto: © Albrecht Schinnerer

„Bei meinem ersten Besuch in Wolframs-Eschenbach bin ich zum unteren Stadttor hinein – und zum oberen beinahe gleich wieder hinaus. So klein ist Wolframs-Eschenbach.“

Ein Streifzug durch eine der kleinsten Städte Deutschlands, das mit seiner vollständig erhaltenen Stadtmauer, den vielen Fachwerkhäusern und Resten mächtiger Deutschritterherrschaft einen besonderen Reiz hat.
Mit meinem Team habe ich den letzten Bauern innerhalb der Stadtmauern besucht, beim „Knieküchla-Backen“ zugesehen, bin mit dem Pfarrer aufs Münster gestiegen und mit einem geschichtskundigen Wolframs-Eschenbacher in unterirdische Gänge gekrochen.

Wolframs-Eschenbach

Wolframs-Eschenbach

War im Hungerturm gestanden, wo man die letzte Hexe Deutschlands eingesperrt hatte, habe Fotoalben in der „Alten Vogtei“ gewälzt, mir aus der Manesse, einer mittelalterlichen Handschrift zitieren und Künstlerbilder zeigen lassen – und vieles, vieles mehr vom Ort und seinen wunderbaren Einwohnern erfahren.

Am Ende eines langen Tages gab es nur noch einen Weg: in die „Traube“, wo schon der „Räuber Hotzenplotz“ alias Gert Fröbe aus dem Fester gesprungen war – und wo ein einfaches Schafkopfspiel mehr über die Eschenbacher ausdrückt als viele, viele Worte…

Wolframs-Eschenbach, Fotos: ©BR und Albrecht Schinnerer (Mitte)

Wolframs-Eschenbach, Fotos: ©BR und Albrecht Schinnerer (Mitte)

Heimlichkeiten

Deutschland 1997
Regie: Steffi Kammermeier
Drehbuch: Monika Bittl
Darsteller: Sonja Zimmer, Andreas Borcherding, Gregor Bloeb,
Franz Buchrieser, Ilse Neubauer, Andreas Nickl
Länge: 60 Minuten

Franz Buchrieser, Ilse Neubauer Foto: ©BR

Franz Buchrieser, Ilse Neubauer Foto: ©BR

Auch wenn Irmi die Lebensmitte überschritten hat – für das Altenteil findet sie sich ganz und gar nicht alt genug.
Im Gegenteil, als selbst bewusste und attraktive Frau leistet sie sich sogar einen jungen Liebhaber, der ihre Träume vom wilden Leben teilt.
Mit ihm zusammen ein kleines Hotel in Italien aufmachen – das ist ihre Vision von gemeinsamen Glück.

Ilse Neubauer Foto: ©BR

Ilse Neubauer Foto: ©BR

Als Irmi in der Firma einen jungen Schnösel als Vorgesetzten vor die Nase gesetzt bekommt, zudem erfährt, dass ihr Mann ganz und gar nicht vorhat, mit ihr einen Neuanfang zu wagen, beschließt sie, endlich abzuhauen.
Im Cabrio, den Lover an der Seite bricht sie nach Italien, ins Land ihrer Sehnsucht auf. Eine Panne und eine folgenreiche Nacht in einem Dorfgasthof öffnen ihr allerdings die Augen…