Ein Tag in Wasserburg

Deutschland 1999/2000
Regie und Drehbuch: Steffi Kammermeier
45 Minuten

Rathaus, Foto: ©BR

Rathaus, Foto: ©BR

Wasserburg gehört mit Sicherheit zu den reizvollsten Städten Deutschlands. Fast gänzlich umschlungen vom Inn, umsäumt von bizarren Hochufern, schiebt sich die Stadt wie eine Zunge ins Wasser hinein, von Häusern „bewachsen“, als mühten diese sich ab, ihren Platz auf dem eng bemessenen Grund unterhalb der langgestreckten Burg zu behaupten.

Zigtausend Touristen besuchen alljährlich die mittelalterliche Stadt, die nicht nur Rathaus, Kirchen und hochkarätige Baudenkmäler zu bieten hat, sondern vor allem eine beinah italienische Atmosphäre, die den Besucher in ihren Bann zieht, sobald er die engen Gassen und Winkel betritt.

Wasserburg, Foto: ©BR

Wasserburg, Foto: ©BR

Steinerne Zeitzeugen, kostbare Fassaden, reich bestückte Museen, trutzige Bürgerhäuser gehören ebenso zum einmaligen Stadtbild wie der kuriose Wurst-Stand an der Rückseite der Marienkirche oder die seltsam eingezogenen Hausdächer, mit denen man im Mittelalter Feuersbrünsten trotzen wollte.

Einen ganzen Tag lang streift Steffi Kammermeier durchs bekannte und vor allem unbekannte Wasserburg, das seinen einstigen Reichtum der Lage im Knotenpunkt zwischen Salzstrasse und dem Wasserweg nach Italien verdankt. In liebevoller Betrachtung fügt sie ein Bild der Stadt zusammen, das nicht nur von seinen Sehenswürdigkeiten geprägt ist, sondern vor allem auch durch seine Bewohner, die hier leben und arbeiten.
Menschen, wie die alte Bürstenbinderin Roitsch, Gerber Irlmeier, den Geistlichen Rat Bauer, die Schwestern Beyer mit ihrem Eisenwarengeschäft am Weberzipfel oder Konditor Hutterer mit seiner Kaffeerösterei. „Wie tätst du Wasserburg beschreiben“, fragt die Autorin Gottfried Held, den unerschrockenen Innschiffer. Er zögert, dann kommt es trocken auf Lateinisch: „Dictum sapienti sat est.“

Recht hat er, denn das Wort „Wasserburg“ allein sagt schon genug. Und für die, die nicht verstehen was damit gemeint ist, “ … mei, die müssen halt selber hin.“

Gottfried Held, Geschwister Beyer

Gottfried Held, Geschwister Beyer